Warum ich Brainpops gegründet habe

23.11.22
Das Bio-Psycho-Soziale Modell
Lennart Stechmann
Gründer, Podcast-Host und Coach (mental, sozial)

Mit brainpops handelt sich um eine Idee, die schon lange in mir gereift ist. In meiner Jugend hat sich, nach langem Ausprobieren sämtlicher Sportarten, der Basketball in meinem Herzen festgespielt. In keinem anderen Sport hatte ich das Gefühl so frei und autonom und gleichzeitig so gut in Kontakt mit meinen Mitspielern sein zu können. Ich habe mich verliebt in diese Momente, in denen ich wie im Rausch spielte und mit meinen Teamkollegen den Wettbewerb genoss, um gemeinsam neue Höhen zu erklimmen. Dieser Liebe habe ich in meinem Leben alles untergeordnet und mich täglich aufs Neue herausgefordert, noch besser zu werden, um irgendwann meinen Lebensunterhalt damit verdienen zu können. Auf dieser Reise durch den Leistungssport habe ich an mir und meinenMitspielern gesehen, welche Herausforderungen dort schlummern und wie wichtiges sein kann in entscheidenden Momenten eine gute Unterstützung zu bekommen.

Wer sich zum Ziel setzt eine Sportart auf höchstem Leistungsniveau auszuüben, der setzt sich einem langwierigen, intensiven, von Aufs und Abs geprägten Prozess aus. Ein Prozess, dem sich nur wenige Menschen in letzter Konsequenz verschreiben. Zwar können sich viele für die Idee begeistern, ein gut bezahlter Top-Athlet zu sein, der von Fans und Medien geliebt wird, doch was alles dazu gehört, können sich nur die wenigsten wirklich vorstellen. Die körperlichen Anstrengungen sind ansatzweise nachvollziehbar, wenn auch oftmals unterschätzt, insbesondere was langfristige Schäden in Folge von Überbelastung angeht. Was es allerdings mental und sozial für Herausforderungen mit sich bringt, das wissen nur die Menschen, die diesen„Traum“ leben oder gelebt haben. Mit brainpops möchte ich Athleten und ihr Umfeld unterstützen, sich den Herausforderungen dieses Prozesses auf ihre individuelle Art und Weise zu stellen und sie erfolgreich zu meistern, ohne ihre körperliche oder mentale Gesundheit unnötig zu gefährden.

Talent, Training und Disziplin reichen nicht aus

Jeder weiß, dass Top-Athleten intensiv und diszipliniert trainieren, um ihre jeweiligen Fertigkeiten aufzubauen bzw. zu schärfen. In der Theorie ergibt das, in Kombination mit dem nötigen Talent, den nächsten Top-Athleten. In der Praxis ist es jedoch eher eine Voraussetzung geworden, um überhaupt eine Chance auf höchstem Leistungsniveau zu haben. Gleichzeitig müssen Athleten verstehen, dass sie auf ihren Körper achten und hören sollten, wenn sie maximale Leistung erwarten und nicht dem Erfolgsdruck (von sich selbst und anderen) „kopflos“ nachgeben, sodass sie ihre körperlichen Grenzen bis zu einem ungesunden Punkt überschreiten. Das ist nicht zielführend oder auf Dauer gar schädigend, bis die Karriere im schlimmsten Fall durch Verletzungen auf dem Spiel steht. Hier gilt es so früh wie möglich ein Gefühl für den Körper zu entwickeln (z.B. Müdigkeit und Schmerzen einordnen können), um sich mit Themen wie Belastungssteuerung, aktiver Regeneration, Schlaf, Ernährung etc. sinnvoll beschäftigen zu können. Wer das verstanden hat und die Signale des eigenen Körpers lesen kann, sodass Training und Regeneration, sowie sonstige Aktivitäten balanciert werden können, erfüllt eine weitere wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere.

Neben der optimalen Vorbereitung gilt es dann in eine optimale Wettkampfhaltung zu kommen, damit man seinen Körper einfach machen lassen kann und es kaum bewusste Eingriffe braucht. Die richtigen Bewegungen passieren dann einfach ohne bewusste Anstrengung, ganz intuitiv. In dieser Haltung wird in einer Geschwindigkeit reagiert und mit einer Leichtigkeit agiert, die einen das Spiel ganz anders wahrnehmen und auf höchstem Niveau spielen lassen. Dieser Zustand macht viele „süchtig“, weshalb Athleten, wenn sie den Flow erlebt haben, sich oftmals genauestens merken wie ihr Tag bis dahin ablief, damit beim nächsten Spiel alles so wiederholt werden kann. Es entwickelt sich eine Routine, die teilweise penibel eingehalten wird, um ja wieder in diesen Zustand kommen zu können. Auch mir ging es in meiner aktiven Zeit so, doch auch die besten Routinen und optimale Vorbereitung des Körpers auf den Spieltag konnten in mir nicht konstant genug die optimale Wettkampfhaltung herstellen. Entsprechend ist mir der Durchbruch in der Bundesliga auch nicht gelungen und ich stellte mir die berühmte Frage „Wieso ist mir das nicht gelungen, wenn ich doch scheinbar alles dafür getan hatte?“. Eine Frage die sich im Leistungssport immer wieder stellt.

Die innere Haltung macht den Unterschied

Mein limitierender Faktor schien also auf der mentalen Ebene zu liegen. Zu Beginn meines Psychologie-Studiums, welches ich während meiner aktiven Zeit als Basketball-Profi begann, hatte ich große Hoffnungen hier Antworten zu finden. Bereits nach kurzer Zeit wurde mir jedoch klar, dass ich auch hier keine endgültigen Antworten bzw. einfache Methoden finden würde. Zwar halfen mir klar ausformulierte Ziele, Übungen zur Fokussierung der Aufmerksamkeit, Entspannungsübungen o.ä. meine Leistungsfähigkeit zu steigern, jedoch fokussierte ich mich auch hier wieder auf einen Teilbereich und suchte ausschließlich in mir selbst nach Problemen und Lösungen. Einige Fragen von mir blieben offen: Welchen Einfluss hatte die innere Haltung meines Trainers bzw. meiner Mitspieler auf mich und umgekehrt? Warum konnte ich in manchen Teams bzw. unter manchen Trainern deutlich einfacher in eine gute Haltung für sportliche Höchstleistung kommen als bei anderen? Inwieweit ist es möglich hier selbst Einfluss zunehmen, oder bin ich abhängig von meinem Umfeld?

Diese Fragen zeigten eine weitere Ebene des Menschen auf, die im Sport bisher wenig beachtet bzw. unterschätzt wurde - die soziale Ebene, welche die Beziehungen, die ein Athlet mit anderen lebt (Mitspieler, Trainer, Staff, Berater), die Kultur, die innerhalb eines Teams herrscht, sowie die Erwartungen, die ein Verein/Verband, Medien und Fans an Athleten haben, umfasst.

Eine Erkenntnis, die mich in die Akademie für Potentialentfaltung führte und in Kontakt mit den Vorständen, Prof. Dr. Gerald Hüther und Dr. Klaus-Dieter Dohne brachte. Beide haben sich intensiv innerhalb ihrer Fachgebiete (Hirnforschung bzw. soziale Wechselwirkungen) und darüber hinaus mit der individuellen und gemeinschaftlichen Potentialentfaltung von Menschen beschäftigt. Sie sind der festen Überzeugung, dass Menschen die in ihnen angelegten Potentiale nur innerhalb einer Gemeinschaft entfalten, zu der sie sich zugehörig, geborgen und sicher fühlen. Und auch wenn dieser Satz in der Welt des Leistungssports wahrscheinlich eher belächelt wird, ist er für mich die Grundlage der Vision für brainpops. Ich möchte es Athleten, Coaches und Executives im Leistungssport ermöglichen ihre Potentiale zu entfalten, obwohl sie einer Welt unterwegs sind in der Sicherheit, Vertrauen und Loyalität immer mehr verloren gehen. Doch wo setzt man an, was haben unterschiedliche Sportarten gemeinsam, sodass wir sie alle unterstützen können und gleichzeitig nicht die Vielfalt und Unterschiedlichkeit vernachlässigen?

86 Milliarden Neuronen im Zusammenspiel 

Es ist das Gehirn, denn es steht im Mittelpunkt des angestrebten Zustands, dem sog. Flow. Alle 86 Milliarden Neuronen müssen dafür zusammenspielen, in Balance sein und sich nicht gegenseitig stören. Hirnforscher sprechen dann von Kohärenz, ein Zustand, in dem es weder übermäßige Erregung noch Hemmung im Gehirn gibt, die Athleten aus dem Flow bringen. Messungen von Top-Athleten (und Musikern) haben gezeigt, dass sie in Aktion nur die nötigsten Neuronen und Muskeln aktivieren, während der Rest vollkommen entspannt und ruhig bleibt.

Die Gründe für das Nicht-Erleben des Flows können auf allen drei Ebenen liegen (z.B.Schmerzen/Verletzungen, übermäßige Angst oder mangelnde Teamchemie), weshalb es unbedingt notwendig ist Athleten als bio-psycho-soziales System zu verstehen. Egal wie sehr manche Athleten oder Coaches es sich wünschen, sie sind keine Maschinen, die Leistung bringen, wenn sie richtig gewartet werden. Sie sind Menschen mit Emotionen und einer Lebensgeschichte, die sich auch dann zeigen, wenn sie gerade nicht erwünscht sind. Dementsprechend wird der Umgang miteinander einen großen Einfluss auf ihre Leistungsfähigkeit haben und ggf. für enorme Energieverluste sorgen oder den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Die Zusammenarbeit mit Athleten und Coaches wird sich also darin auszeichnen, dass wenn sie in ein ungünstiges Erleben (Inkohärenz) kommen, sie selbst (und mithilfe von anderen) dazu in der Lage sind wieder in eine stimmige, effiziente und energiesparende innere Haltung zu kommen. Trainer und Executive können verstehen welchen Einfluss sie auf die Leistungsfähigkeit der Athleten haben und wie sie diesen positiv nutzen. So stehen sämtliche Energien für den Wettkampf bereit und bleiben nicht auf der Strecke. Mit unserer Expertise über das menschliche Gehirn liefern wir die entscheidende Verbindung der unterschiedlichen Ebenen und lassen Spitzenleistungen zu einer logischen Konsequenz werden. Es werden Bedingungen geschaffen, in denen Potentialentfaltung für Athleten, Coaches und Vereine möglich ist und unterstützen sie dabei ihr „most powerful tool“ zu entdecken, das menschliche Gehirn!

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